Essen gehört eigentlich zu den natürlichsten Dingen. Für manche Menschen kann dies jedoch zur krankhaften Qual werden. Bei mir ist die Anorexie vor ein paar Jahren ausgebrochen. Für eine erste Orientierung habe ich euch hier die unterschiedlichen Arten der Essstörung knapp zusammenfasst.
Diese Arten der Essstörung gibt es
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Betroffenen erhöht. Laut Gesundheitsministerium litten bzw. leiden rund 200.000 Österreicher/innen einmal im Leben an einer Essstörung. Allerdings wird von einer weitaus höheren Dunkelziffer ausgegangen. Grundsätzlich wird unter den folgenden Arten der Essstörung unterschieden:
Magersucht (Anorexia Nervosa)
Anorexie bzw. Magersucht ist (zumindest laut Statistik) am weitesten verbreitet. Dieser Form der Essstörung liegt meist eine Körperschemastörung zugrunde. Als Betroffene/r nimmt man sich selbst als viel zu dick wahr, auch wenn das Gewicht bereits einen kritischen Wert erreicht hat. Der Gewichtsverlust wird dabei absichtlich herbeigeführt. Dies geschieht entweder durch massive Einschränkung der Nahrungsmenge bzw. krankhaftes Kalorienzählen. Zusätzlich versuchen viele den Kalorienverbrauch durch exzessiven Sport zu erhöhen.
Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa)
Bulimiker/innen sind nach aussen hin oftmals nicht zu erkennen, da sie durchaus „normalgewichtig“ sein können. Dennoch haben sie eine regelrechte Phobie vor einer Gewichtszunahme. Durch ungesunde Verhaltensweisen wird also versucht, entsprechende Maßnahmen gegen das Dicksein zu unternehmen. Dazu gehören das herbeigeführte Erbrechen, die Verwendung von Diuretika (Abführmittel), exzessives Betreiben von Sport oder auch massives Fasten. Zusätzlich können regelrechte Essattacken auftreten, wobei das anschließende Erbrechen als Gefühl der Erlösung beschrieben werden kann. Betroffene verschlingen sogar 10.000 Kalorien und mehr.
Binge-Eating-Disorder (Esssucht)
Betroffene der Binge-Eating-Disorder leiden unter regelrechten Fressanfällen. Dabei werden Unmengen an Nahrungsmittel in kürzester Zeit verschlungen. Im Unterschied zur Bulimie kommt es nicht zu Erbrechen oder Gegenmaßnahmen (z.B. Sport). Diese unkontrollierten Attacken werden als besonders belastend empfunden und können zu Adipositas führen.
Weitere Formen von Essstörungen
Adipositas (Fettsucht): Die Adipositas tritt vermehrt in der westlichen Welt auf. Ihr liegt meist ein Missverhältnis zwischen Kalorienzufuhr bzw. -verbrauch zugrunde. Häufig ist sie an ungesunde Lebensstile geknüpft.
Orthorexia Nervosa: Diese Art der Essstörung hat sich besonders in den letzen Jahren vermehrt. Dabei handelt es sich um krankhaftes „Gesundessen“. Betroffene sind besonders akribisch in Auswahl der Lebensmittel. Die Orthorexia Nervosa ist noch keine anerkannte Krankheit im Sinne des ICD-10.
Anorexia athletica (Adoniskomplex): Diese Essstörung gilt nicht als eigenständiges Krankheitsbild, geht allerdings meist als Begleitstörung zu einer Ess-Sucht einher. Die Betroffenen sind meist Leistungssportler, welche sich einen Wettbewerbsvorteil durch geringes Gewicht erhoffen oder exzessiv auf ein bestimmtes Körperbild hinarbeiten.
Pica-Syndrom: Über diese Art der Essstörung ist nur recht wenig bekannt. Betroffene unterliegen dem ständigen Zwang, allmögliche Gegenstände essen zu müssen. Die Bandbreite reicht von Dingen wie Erde oder Papier bis hin zu giftigen Substanzen bzw. Gegenständen mit Gefahrenrisiko (Nägel, Klingen).